Sie fallen auf mit ihren kugelrunden Blüten: Die Allium- oder Zierlauch-Varianten. Jardin Suisse, der Unternehmerverband der Schweizer Gärtner, kürte die Art zur «Pflanze des Jahres».

Die meisten Allium-Arten sind Geophyten. Das heisst, sie bilden eine Zwiebel, in die sie sich nach der Blüte zurückziehen. Dadurch sind Lauchgewächse sehr robust und können längere Trockenperioden gut überstehen.

Allium sind Sonnenanbeter

Allium bevorzugen sonnige, warme Standorte mit gut durchlässigem, sandig-lehmigem Boden. Die meisten Arten blühen zwischen Mai und Juli. Die Blüten der Lauchgewächse werden rege von verschiedenen Insekten besucht; sie haben einen hohen ökologischen Wert und tragen zur Förderung der Biodiversität im Siedlungsraum bei.

Um Zierlauch im Garten oder auf der Terrasse zu pflanzen, gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder setzt man sie im Frühling wie andere Blütenstauden oder die Allium-Zwiebeln kommen im Herbst in den Boden. «Bei etlichen Allium-Arten ist beides möglich», erklärt Othmar Ziswiler, Leiter gärtnerischer Detailhandel bei Jardin Suisse. «Setzt man die Zwiebel, sollte man sie etwa doppelt so tief eingegraben wie die Zwiebel hoch ist.» Der Pflanzabstand sollte mindestens 20 cm betragen – je nach Sorte darf es auch mehr sein, um den grossen Blüten Raum zur Entfaltung zu geben.

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Ziehen die Blicke auf sich

Zierlauchgewächse kommen am besten in gemischten Bepflanzungen zur Geltung. Einige Allium-Arten ragen bis zu 110 cm hoch über das Beet. Ideale Kombinationspartner sind Blütenstauden, die nicht zu hoch werden oder später blühen, wie etwa Storchenschnabel. Aber auch Blattschmuckstauden oder Ziergräser passen gut.

«Die Stauden und Gräser verdecken im Idealfall das Laub des Zierlauchs», erklärt Othmar Ziswiler. «Denn das wird schon vor der Blüte braun und sollte stehen gelassen werden.» Zu den grossblumigen Zierlauch-Arten zählen der Kugel-Lauch (Allium aflatunense «Purple Sensation») oder der Sternkugel-Lauch (Allium christophii). In grosser Zahl gepflanzt, verwandeln die kleineren Allium-Arten den Garten in ein Meer aus sich sanft im Wind wiegenden Blütenständen. Sie eignen sich auch sehr gut für die Bepflanzung von Töpfen und Gefässen auf Terrassen. Den ganzen Sommer über attraktiv ist der Berg-Lauch (Allium senescens); er blüht von Juli bis September und seine Blätter bleiben schön grün.

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Der Gelbe Lauch (Allium flavum) überrascht uns mit seinen schwefelgelben Blüten; sein Lieblingsplatz ist im Steingarten. Wie ein kleiner Vagabund sucht sich der Kugelkopfige Lauch (Allium sphaerocephalon) seinen Platz am liebsten selber aus. Mal hier, mal dort leuchten seine Blütenkugeln im Juli aus einer naturnahen Bepflanzung.

Nach der Blüte lässt man die Stängel stehen, bis sie trocken sind. «Die grossblumigen Arten sind auch getrocknet in der Floristik sehr gefragt», so Othmar Ziswiler. «Das ist ein regelrechter Trend.»

Auch der Schnittlauch

Nicht nur der Zierlauch, auch der Schnittlauch (Allium schoenoprasum) setzt mit seinen leuchtend lilafarbenen und essbaren Blüten schöne Farbakzente in den Garten und auf die Teller. Zudem sind die Blüten ein Anziehungspunkt für Bienen und Hummeln, weshalb immer ein paar stehen bleiben sollten. Gleiches gilt für den Schnitt-Knoblauch (Allium tuberosum), dessen flache, grüne Blätter Salaten ein bekömmliches Knoblaucharoma verleihen – ohne dass man Mundgeruch bekommt. Seine weissen Blütenstände erscheinen von Juli bis September.

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